Konzert in der Kirche






Am Sonntag, 17.04.16 hatte die Stadt- und Feuerwehrkapelle Leimen zu ihrem "Konzert in der Kirche" eingeladen. Zu Gast waren die Musiker und Musikerinnen in diesem Jahr in der ev. Mauritiuskirche in Leimen und sie hatten sich für dieses Konzert wieder Großes vorgenommen. Große Namen und Werke prägten das gesamte Konzertprogramm und groß war auch die Freude, diese wunderbare Musik aufzuführen. Die Musiker und Musikerinnen wollten mit ihrer Musik etwas bewirken. Sie wollten das zahlreiche Publikum berühren und fesseln. Wollten Gedanken, Ideen-ja, Kopfkino gestalten.


Mit dem Soundtrack zu "Lawrence of Arabia" eröffneten die Musiker das Konzert. Wohl kaum jemand im Publikum durfte nicht bereits durch die außerordentlich wuchtige Eröffnung der Ouvertüre beeindruckt und anschließend vom klangsüffigen Hauptthema in den Bann gezogen worden sein. Die Musik sorgte für ein markantes Wüstenfeeling. Sie suggerierte das in diesen schattenlosen Regionen gleißende Sonnenlicht und die sengende Hitze, welche die Luft über dem Sand flirren lies und Fata Morganen erzeugte. Maurice Jarre, der Komponist, sagte einmal im Interview: "Für mich ist die beste Filmmusik immer die, die etwas über das aussagt, was man nicht sieht." Das Publikum schloss die Augen und sah...


Im Anschluss folgte "The last of the Mohicans". Die Musiker entführten die Zuhörer in den Wilden Westen. Die geheimnisvolle Atmosphäre des Liedes ließ einen die Freiheit der Prärie förmlich spüren.


Mit Lohengrins Liebesgesang und dem Pilgerchor aus Tannhäuser gedachte man einem großen, genialen Komponisten - Richard Wagner. Eine umstrittene Persönlichkeit aber auch zweifellos ein musikalisches Genie des 19. Jahrhunderts. Statt das in einer Oper üblichen Wechsels von Arie und Rezitativ komponierte er seine Werke durch, schuf quasi eine "unendliche Melodie". Für die Blasmusiker war es eine ganz besondere Herausforderung.


Inspiriert durch einen Aufenthalt in Kolumbien kreierte der Komponist Marion Bürki mit "Latin Woods" ein launiges Klarinettenquartett, mit rhythmischen Elementen der kubanischen und kolumbianischen Tradition, ein Feuerwerk an südamerikanischen Lebensfreude, eine musikalische Salsa für eine typisch europäische Instrumentenfamilie. Viel Spaß beim Musizieren hatten die "lateinamerikanischen Hölzer" Stefanie Theis-Schweikert, Sarah Mayer, Sabine Müller und Oliver Nowarra.


"Nessun  Dorma" aus der Oper Turandot ist wohl die berühmteste Arie der Welt und gehört zum Standardrepertoire aller großen Tenöre. Die Musiker und Musikerinnen hatten ihre eigene Interpretation. Stellvertretend für alle begeisterten Besucher nur eine Stimme: "Für mich war das Highlight, das auf der Posaune (Wolfgang Reineke) und der Trompete (Ruben Brand) geblasene "Nessun Dorma". Nie hätte ich gedacht, dass man diese verzaubernde Melodie auf so eine Weise interpretieren kann".


Ins Reich der Fabelwesen wurden die Gäste mit der Komposition "Cry of the last Unicorn" entführt.  Zweifellos ist das Einhorn das edelste Tier in der Märchenwelt. Es steht für das Gute, für Freude, Glück und manchmal auch ein wenig für Trauer. Die  Musik dazu war mal melancholisch,  dann wieder stürmisch, zeichnete eine dramatische Verfolgungsjagd nach.  Die mitreißenden Themen und die üppige Instrumentierung verliehen diesem Stück einen beeindruckenden symphonischen Charakter. Am Ende wurde der Ruf des Einhorns, wunderschön interpretiert von den Flöten, gehört.


Es ist eine große Kunst, Geschichten in musikalische Erzählungen umzuwandeln. Dem Komponisten Bert Appermont ist dies mit seinem Werk "Noah´s Ark" wirklich gut gelungen. Sanft und eindringlich ver kündeten die Trompeten zu Beginn Gottes Nachricht an Noah. Die Parade der Tiere auf das Schiff, das gigantische Unwetter, das 40 Tage und 40 Nächte tobte, wurde von den Musikern beeindruckend wiedergegeben.  Und als die Taube mit einem Blatt von einem Ölbaum zurückkehrte wünschten sich alle eine hoffnungsvolle Zukunft.




Bestimmt auch der Wunsch des begeisterten Publikums, das die Aufführungen mit lang anhaltenden Applaus belohnte. Der 1. Vorsitzende, Oliver Nowarra, bedankte sich im Namen der SFK-Leimen beim Publikum und den Akteuren. Besonderen Lob hatte er für die Moderatoren Heike Arnold und Ihrer Assistentin Alexa, die mit Ihren Texten und Informationen auf die jeweiligen Musikstücke einstimmte. Dirigent Karl Benz, der es wieder schaffte aus den Musikern das Optimum herauszuholen, erhielt ein Präsent.








So wuchtig das Konzert begann so wuchtig hörte es auch auf.  Mit der Zugabe "Fanfare for the common Man", dies ist wohl unbestritten eine der beliebtesten Fanfaren, die je komponiert wurden, verabschiedete sich die Stadt- und Feuerwehrkapelle Leimen.




 hb

Weitere Bilder:


Gruppenfoto vor dem Konzert


Klarinettensolo mit Begleitung


Heike Arnold mit Alexa Theis bei der Moderation

   
Patrick in Aktion


Die Musiker bedanken sich

Nach dem Konzert - Ausklang im XXL Gasthaus:




Ein Resumé des Dirigenten